Fugen im Sanitärbereich – die „hidden Champions“ der Badgestaltung

illbruck / 02 Januar 2025

Die Ansprüche an die Badgestaltung haben sich in den letzten Jahrzehnten massiv verändert. Aus dem einstigen „Funktionsraum“ ist an so mancher Stelle bereits eine wahre Wellnessoase geworden. Doppeltes Waschbecken, barrierefreie Dusche mit Massagestrahl und freistehende Badewanne oder gar Whirlpool sind mittlerweile immer häufiger anzutreffender Komfort, aber auch Ausdruck von Status. In Hotels und Restaurants ist die Gestaltung der Sanitäranlagen mitentscheidend für die qualitative Einstufung durch die Gäste. Für Planer und Entscheider bedeutet das eine spannende Herausforderung – denn auch optisch müssen neue Maßstäbe gesetzt werden. Doch selbst die großartigsten Konzepte können leicht in einer Katastrophe münden, wenn die zentrale Rolle der Fuge unterschätzt wird.

Sind die Verfugungen im Badezimmer nicht absolut fachmännisch ausgeführt, schmälert das nicht nur die Optik, sondern macht sich schnell auch durch Schimmelbildung und weitere Feuchteschäden bemerkbar. Das Verhältnis zum Kunden wird auf eine harte Probe gestellt und aufwendige Nachbesserungen werden notwendig – von eventuellen gesundheitlichen Folgeschäden einmal ganz zu schweigen. Das Argument, es handele sich doch um sogenannte Wartungsfugen, zieht nur dann, wenn den gesetzlichen Bestimmungen und auch der Aufklärungspflicht gegenüber dem Kunden hinreichend Folge geleistet wurde (sieheStreitpunkt Wartungsfuge – Aufklärung schafft Klarheit). Wie so oft sind auch bei der Badgestaltung die verantwortungsvolle Planung sowie eine fachgerechte und qualitätsbewusste Verarbeitung der Grundstein für ein optimales Ergebnis.

Im Hinblick auf die Verfugung bedeutet das, sämtliche Belastungsfaktoren wie Spritzwasser, aber auch temperaturbedingte Ausdehnungen von Rohren oder durch einen Whirlpool verursachte Schwingungen auszumachen und bereits in der Planung zu berücksichtigen. Vor allem die Wahl des Dichtstoffes sollte wohlüberlegt sein, denn er muss im Sanitärbereich:

  • zuverlässig und dauerhaft abdichten – auch bei verschiedenartigen Untergründen.
  • über gute Verarbeitungseigenschaften verfügen, sodass die Fugen wirklich gleichmäßig ausgeführt werden können und dadurch möglichst wenig Angriffsfläche für Verschmutzungen und Schimmel bieten.
  • dauerelastisch sein, um die Bewegungen im Untergrund aufnehmen zu können – besonders dort, wo zwei unterschiedliche Elemente aufeinandertreffen (beispielsweise Wand und Badewanne). Die Gesamtverformung aus Stauchung und Dehnung eines spritzbaren Fugendichtstoffes darf dabei jedoch in Relation zur Fugenbreite maximal 20 % - 25 % betragen.
  • resistent sein gegen die chemischen Substanzen in den üblichen Reinigungsmitteln, die im Sanitärbereich verstärkt angewendet werden.
  • optimalerweise wirksam sein gegen Bakterien und Pilze – besonders wichtig im medizinischen Sektor.
  • frei von Schadstoffen sein, damit es nicht zu gesundheitlichen Folgen aufgrund von Ausdünstungen kommen kann.
  • zur Gestaltung passen. Inzwischen ist die Bandbreite an Farben für Fugendichtstoffe äußerst vielfältig und darf natürlich optisch wirksam eingesetzt werden.

Zudem gibt es einige Grundregeln der fachgerechten Fugenausführung, die auch und gerade bei Wartungsfugen von großer Bedeutung sind, um als Auftragnehmer auf der sicheren Seite zu sein:

  • Der Untergrund der Fugenflanken muss sauber und fettfrei sein.
  • Auf saugenden Untergründen ist eine Vorbehandlung mit einem Primer notwendig.
  • Um die Haftung des Fugendichtstoffes am Fugengrund zu verhindern, sind Trennfolien oder Hinterfüllmaterial einzusetzen (Stichwort: Dreiflächenhaftung).

Zuletzt sollte der Bauherr natürlich ausreichend zur richtigen Reinigung und Wartung aufgeklärt werden – denn ein sorgsamer Umgang sowie eine regelmäßige optische Überprüfung und gegebenenfalls Ausbesserung von fehlerhaften Stellen kann kostspielige Sanierungsmaßnahmen ersparen

Detaillierte Informationen zur Abdichtung von Fugen finden Sie auch in den entsprechenden Merkblättern des Industrieverbands Dichtstoffe e. V. (IVD).

Prinziplösungen

Grundsätzlicher Aufbau einer Dichtstofffuge

Referenzprodukte:

illbruck GS231 Sanitärsilikon mit illbruck PR102 Rundschnur PE

Die Rundschnur dient dabei nicht nur als Dichtstoffbegrenzung, sondern hauptsächlich als formgebendes Bauteil, damit der Dichtstoffquerschnitt die richtige Form bekommt und Bewegungen gut aufnehmen kann, ohne abzureißen.

Beispiele Randfugen

 

Ausbildung einer Randfuge

Referenzprodukte:

illbruck GS231 Sanitärsilikon mit illbruck PR102 Rundschnur PE

Die Rundschnur dient dabei nicht nur als Dichtstoffbegrenzung, sondern hauptsächlich als formgebendes Bauteil, damit der Dichtstoffquerschnitt die richtige Form bekommt und Bewegungen gut aufnehmen kann, ohne abzureißen.

Beispiel Dreiecks-Randfuge

Ausbildung einer Dreiecks-Randfuge

Referenzprodukte:

illbruck GS231 Sanitärsilikon mit illbruck PR102 Rundschnur PE

Die Rundschnur dient dabei nicht nur als Dichtstoffbegrenzung, sondern hauptsächlich als formgebendes Bauteil, damit der Dichtstoffquerschnitt die richtige Form bekommt und Bewegungen gut aufnehmen kann, ohne abzureißen.

Versiegelungen

Beispiel Glas-Anschlussfuge

Anschluss einer ESG-Glasabtrennung zur Wand

Referenzprodukt: illbruck GS231 Sanitärsilikon

Beispiel Versieglung Waschbecken, WC etc.

Referenzprodukt: illbruck GS231 Sanitärsilikon

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